Gute Freunde, falsche Freunde? Englische Wörter im Deutschen

26 de April de 2019

Die Deutschen benutzen sie gerne und oft: englische Wörter und Ausdrücke. Sie mögen Anglizismen. Manchmal ist das praktisch und international, aber manchmal ist das auch ein bisschen komisch, denn: einige von diesen englischen Wörtern verstehen Engländer, US-Amerikaner oder andere englischsprachige Muttersprachler*innen gar nicht.

  Ist das wirklich Englisch??? Oder Denglisch (Deutsch + Englisch)?

Wenn ihr Deutsch als Fremdsprache lernt, habt ihr vielleicht schon Wörter gefunden, die aus dem Englischen kommen. Das sind die sogenannten Anglizismen.

Sorry, hey, hi, okay, best practice, briefing, beach party, byte, liken (als Verb, wenn man Fotos in sozialen Netzwerken gut findet und das Symbol anklickt: “Ich habe dein Foto auf Instagram geliked!”), startups, friendzone (Er ist total in sie verliebt, aber er ist nur in ihrer Friendzone.), das Event, sich connecten (“Ihr arbeitet in der gleichen Firma, vielleicht könnt ihr euch ja mal connecten?”), busy (“Sorry, hab’ gerade echt keine Zeit, bin total busy.“), Digital Natives / Digital Immigrants usw.

Das kann man alles auch auf Deutsch sagen, aber es ist… nicht das Gleiche. In manchen Situationen (Job, Arbeit, Seminar) sind englische Wörter cooler, internationaler und klingen nach Weltoffenheit. Global citizens eben. Englisch klingt nach Business. 

Aber es kann auch passieren, dass die englischen Wörter für Missverständnisse sorgen und es Kommunikationsprobleme mit Muttersprachlern gibt. Das sind dann Pseudo-Anglizismen.

1) das Handy

Ganz schön handy (=handlich, praktisch), so ein Handy 🙂

Das Wort klingt so englisch und ist so…. deutsch – als Nomen! Das Adjektiv “handy” bedeutet “praktisch, handlich”, ist aber im Englischen kein Mobiltelefon. Und in der Schweiz sagen die Leute  Natel.

2) der Beamer

  Where is the bea….äh, projector?

In keinem Uni-Seminar oder Meeting durfte er früher fehlen: der Beamer! Er projiziert Fotos, Grafiken oder Texte… Klar, oder? Ja, in Deutschland, Österreich oder der deutschsprachigen Schweiz schon, aber in England, Australien, den USA usw. sollte man nach dem  “(video/data) projector” fragen.

3) das Public Viewing

Wenn z.B. in Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft, Europa-Meisterschaft oder der Eurovision Songcontest stattfindet, treffen sich Leute auf einem Platz oder in einem Park und schauen zusammen das Sportevent oder musikalische Event auf einer Leinwand (screen). “Hey, kommst du später auch in den Park, die machen da Public Viewing!” Für englischsprachige Menschen klingt das aber komisch.

Wir schauen alle zusammen: beim Public Viewing

4) das Fitnessstudio

Fitnessstudio: ein tolles Wort mit 3 “s”  🙂

Die Deutschen gehen ins Fitnessstudio und das ist ja auch irgendwie sehr englisch, oder? Fitness und Studio…? Die englischsprachigen Leute gehen aber lieber ins Gym. Achtung, nicht verwechseln: Gym ist nicht das deutsche Gymnasium (das ist eine Schule)…

Uff! Welche (Pseudo-) Anglizismen habt ihr noch gehört?

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